Gaia’s Garden: A Guide to Home-Scale Permaculture

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zu deutsch, grob übersetzt: „Gaias Garten: Ein Leitfaden für Permakultur in Heimgröße“

Gaia’s Garden BuchtitelIch habe ein wunderbares Weihnachtsgeschenk bekommen, nämlich ein (mal wieder englisches) Buch: Gaia’s Garden von Toby Hemenway, zweite Ausgabe. Yaaay! Ich liebe es, inspirierende Bücher zu lesen, und dieses gehört definitiv dazu. Ich habe es geradezu verschlungen. Leider, leider gibt es meines Wissens keine deutsche Übersetzung. Das ist sehr schade!

Worum es geht

Das Buch besteht aus drei Teilen: „Der Garten als Ökosystem“, „Die Bestandteile des ökologischen Gartens“ und „Den ökologischen Garten zusammensetzen“. Er geht sehr in die Tiefe mit der Idee, dass ein Garten ein funktionierendes Ökosystem sein kann und sollte, und wo dann immer noch der Unterschied zwischen einem natürlichen und einem menschengemachten Ökosystem ist. Oder in anderen Worten, was verstehe ich dann unter Gartenarbeit. Im zweiten Teil geht er auf die einzelnen Bestandteile von Ökosystemen ein, und schließlich beschreibt er sehr anschaulich und detailliert, wie man den eigenen Garten als funktionsfähiges Ökosystem gestalten kann. Es gibt auch ein sehr schönes Kapitel übers Stadtgärtnern, das meine Fantasie ausgesprochen beflügelt hat.

Was ich klasse daran finde

Im ganzen Buch finden sich viele real existierende Beispiele, sowohl aus seiner eigenen Erfahrung als auch von anderen, die seine Konzepte anschaulich machen und mein Verständnis für die endlosen Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn man mit statt gegen die Natur arbeitet, sehr erweitert haben. Vor allem die Geschichte von den Leuten, die mitten in einer trockenen, staubigen, brütend heißen Wüste einen mittlerweile überaus fruchtbaren, blühenden Garten aufgebaut haben (Oase sollte ich da wohl eher sagen). Sowas will ich aaaauuuuch…!

Außerdem finde ich das Buch inhaltlich sehr gut strukturiert, die Konzepte sind eingängig dargstellt, und was noch viel wichtiger ist, man versteht auch sehr gut, wo und wie sie in die übergeordneten Konzepte passen. Und es ist so schön geschrieben! Macht wirklich Freude zu lesen. Das ist mir vor allem am Stadtgarten-Kapitel aufgefallen: Stadtgärtnern ist ja nicht so meins, ich will ja immer alles gleich richtig machen und mich nicht mit Kästen und Töpfen und ständigem Gießen und Platzmangel undsoweiter rumschlagen. Ist ein Grundsatzproblem von mir: Entweder krieg ich gleich alles und genau so, wie ich’s haben will, oder ich mag nicht. Bäh. Aber nachdem ich Gaia’s Garden gelesen hatte, fühlte ich mich einfach inspiriert, jetzt gleich was anzufangen, irgendwas Kleines, Machbares, sowohl als Vorgeschmack, um meine Ungeduld etwas zu besänftigen, als auch zum Ausprobieren. Fühlt sich total gut an!

Natürlich lag das nicht nur an dem Buch, da kamen mal wieder mehrere Dinge zusammen (wie üblich). Jedenfalls ist das für mich schon fast ein Paradigmenwechsel, nicht mehr alles zu verschieben, bis endlich alles „perfekt“ ist. Mir ist unter anderem klargeworden, dass ich das überhaupt nicht hinbekommen würde, wenn ich alles auf einmal machen will: ein selbstgebautes Selbstversorgerhaus UND ein kompletter großer Permakulturgarten mit Walipini und was nicht noch allem alles auf einmal. Total verrückt, eigentlich, diese Vorstellung. ;-) Darum gibt es jetzt ein ganz kleines, unauffälliges Wurmkompostbehältnis in einer Ecke meiner jetzigen suboptimalen Küche – aber dazu mehr im nächsten oder übernächsten Blogeintrag.

Kleines Nachteilchen

Das Buch bezieht sich weitestgehend auf nordamerikanische klimatische Gegebenheiten, exklusive Alaska, was alles eher wärmer bis viel wärmer als bei mir hier sein dürfte. Ich kann jetzt Fahrenheit ungefähr in Grad Celsius umschätzen (schafft euch das besser vor der Lektüre drauf, dann lässt sich mit einigen Angaben gleich was anfangen) und habe außerdem recherchiert, dass ich mich ungefähr in der USDA-Klimazone 6 befinde. Ich plane, mir nochmal ein extra Buch fürs Gärtnern in kalten Gebieten zu holen.

Kurz & gut

Gaia’s Garden kann ich nur empfehlen (wenn man englisch kann, hm). Lest es, alle! Egal ob Permakultur-Alteingesessene oder Noch-nie-was-davon-gehört. Ich glaube nicht, dass irgendwas darin mir tatsächlich neu war, aber es sind fantastisch viele, gute Details drin, und man versteht Zusammenhänge um so vieles besser. Guuuuuuuutes Buch.