Inkubationszeit
Naja. Ist schon über einen Monat her, dass ich hier was geschrieben habe, woran zu weiten Teilen ein sehr, sehr vollgepackter Dezember schuld ist – aber es gibt auch noch einen anderen Grund. Ich brauche Inkubationszeit.
Dredimensional verklemmt
Ich habe jetzt meine letzten Pläne fürs Erdgeschoss dahingehend verfeinert, dass ich die Bereiche Kochen und Essen vertauscht habe und die Südseite mit Ausbeulungen versehen (Erkerfenster! Sonnige Plätzchen!), aber bei der Treppe in den ersten Stock hänge ich fest. Da klemmt’s. Diese Treppe ist sooooo lang, und deshalb dermaßen groß und fett, dass ich nicht sehe, wie und wo ich die unterbringen soll. Obendrein hilft es mir nicht gerade, dass es sich bei Treppen um ausgesprochen dreidimensionale Gebilde handelt. Ich krieg das in meinem Kopf einfach nicht richtig hingedreht in drei Dimensionen, ich brauch da einen Batzen Zeit und einen noch größeren Batzen Knete.
Ich wollte mich da schon ewig mal dransetzen, aber meine erste Ladung selbstgemachte Knete stellte sich leider als unbrauchbar heraus (lies: instabil in der dritten Dimension – die Kinder hatten allerdings trotzdem viel Spaß damit), und in meiner Planung war „gleich nach Weihnachten“ doch ein bisschen zu ungenau. Jetzt hat das neue Jahr schon angefangen, und ich seh schon die Schulzeit auf mich zukommen und dann frisst mir der Alltag wieder die ganze Zeit weg. Hum.
Größe spielt eine Rolle
Außerdem… Wie ich schon sagte, es scheint eine Inkubationszeit zu brauchen. Wo ich schonmal feststecke, habe ich diverse andere Dinge auch nochmal neu überdacht, und nun stecke ich da ebenfalls fest…! Zum Beispiel die Größe. Dieses Haus ist, so wie wir es jetzt ungefähr geplant haben, gewiss nicht übertrieben groß für eine permanente Bewohner/innenschaft von zehn bis zwölf Personen. Aber es ist ganz schön riesig, wenn man bedenkt, dass das ja alles erstmal gebaut werden will. Ich würde liebend gerne das Ganze ein gutes Stück verkleinern. Ich weiß aber auch genau, dass mindestens einer in Totalstreik tritt, wenn ich anfange, all diese hübschen festen Wände wegzunehmen und die abgetrennten Zimmer durch Ecken und Nischen zu ersetzen. Sein Lieblingszimmer ist natürlich das im ersten Stock, das man nur durchs Büro oder durch unser Schlafzimmer erreicht. Da kann er sich dann vor der Welt verstecken.
Cob mit Strohballen versus nur Strohballen
Und dann habe ich vor einer Weile mal jemandem erzählt, dass ich eben plane, mit cob zu bauen und auf der Nordseite mit Strohballen, zwecks der besseren Isolierung (so machen die das in England, um die Energieverbrauchskriterien zu erfüllen). Woraufhin der sagte „wieso nicht ganz mit Strohballen, ist doch sinnvoll auf der kalten Alb, dann hast fast ein Passivhaus“… tja, und seitdem treibt mich das um. Mein vages Gefühl sagt dazu „ja schon aber“, und ich kriege es nicht besser zu fassen. Oh und wo wir schon dabei sind, mit dem Dach kann ich mich gerade auch nicht entscheiden! Als ich die Planerei anfing, wollte ich ganz klar ein Grasdach, nichts Anderes. Punkt aus fertig. Aber Grasdächer sind halt nicht sehr praktisch, wenn man Regenwasser sammeln und nutzen will, und das wär schon auch sinnvoll. Und dann kam Pinterest daher und brachte mir Dachschindeln aus alten Autoreifen, und das ist ja wohl mal obercool und auch sehr öko und überhaupt! Vielleicht sollte ich das Dach halbe-halbe machen?!?
Von daher, ja, ich stecke fest. Inkubationszeit. Vielleicht schaffe ich es heute abend, nochmal Knete zu machen (mit einem anderen Rezept), vielleicht nicht, mal sehen. Ich wünsche euch allen ein fröhliches, gesundes, spannendes neues Jahr! Meins hat schon gut angefangen, und ich glaube fast, es wird noch viel besser. :-)
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